Aloys Zötl

Aloys Zötl

1803-1887

Der in Freistadt geborene Aloys Zötl arbeitete als Färber in der Färberei seines Vaters und später seines Bruders in Freistadt, seine Leidenschaft war aber vielmehr das Zeichnen und Malen. Schon in jungen Jahren schuf er mehrere Historiengemälde, bekannt wurde er aber wegen seiner Tierbilder, des Bestiariums. Dieses wurde später von André Breton, einem französichen Vordenker des Surrealismus, als "das prächtigste Tierbuch, dass die Welt je gesehen hat", bezeichnet. Die Werke von Zötl wurden im Jahr 1955 in Paris - wie sie nach seinem Tod dorthin gekommen sind, ist unklar - um hohe Preise versteigert. Zu Lebzeiten hatte Zötl - so sein trauriges Schicksal - kein Bild verkauft. Heute sind die Werke von Aloys Zötl in ganz Europa verstreut, hauptsächlich findet man sie im Besitz von Museen und Privatsammlern in Frankreich. Auch in Österreich findet man vereinzelt Bilder von Aloys Zötl, so ist die Stadtgemeinde Eferding im Besitz eines Originalbildes und auch in der Kunstsammlung der Familie Starhemberg kann man drei Zötl-Bilder finden.

Originalbild von Aloys Zötl im Färbermuseum

Für das Färbermuseum Gutau war es ein langersehnter Wunsch, ein Bild von Aloys Zötl in den Museumsfundus zu bekommen. Doch es ging sich finanziell nie aus, immerhin wechseln Bilder von Aloys Zötl kaum unter 15.000 Euro den Besitzer. Bei Umbauarbeiten im Färbermuseum ist ein Bild in einem wurmstichigen Holzrahmen aufgefallen. Das Bild, das darin zu sehen war, wurde immer für ein zwar schönes, aber wertloses Kalenderbild gehalten. Erst bei der Behandlung gegen den Holzwurm wurde das Bild aus dem Rahmen genommen und als Originalbild erkannt. Obwohl das Bild an manchen Stellen von Schädlingen beeinträchtigt ist, kann man noch die Jahreszahl 1823 und den Namen Zötl sowie das "y" vom Vornamen des Künstlers Aloys erkennen. Damit war klar, das Färbermuseum hat jetzt eines der frühen Werke, ein Historiengemälde vom wohl wichtigsten Surrealisten Österreichs.