- Liebe Theaterfreundi...
Liebe Theaterfreundinnen und Theaterfreunde!
Heuer ist es endlich so weit, wir werden ab 2. Juni 2023 unser Stück “Das Menschenmögliche“ über die sogenannte “Mühlviertler Hasenjagd“ auf der Burg in Reichenstein aufführen. Ein Stück über den Ausbruch von 500 russischen Offizieren aus dem Konzentrationslager Mauthausen.
Wir, die Theatergruppe Tragwein und die Theaterrunde Gutau, haben uns für dieses Projekt nach zehn Jahren wieder zur “Waldaistbühne“ zusammengefunden - damals für das Stück “Haym - Herrschaft und Untertan“, ebenfalls auf der Burg Reichenstein. Diesmal wollen wir mit unserer Produktion an eines der dunkelsten Kapitel der oberösterreichischen Geschichte erinnern. Und wir wollen der Dunkelheit jene Lichter entgegenstellen, die es damals gab.
Die wehrlosen K-Häftlinge (das “K“ stand für Tod durch Kugel) wurden damals von der Zivilbevölkerung und der SS bei eisigen Temperaturen gejagt. Von den 500 ausgebrochenen Offizieren der Roten Armee überlebten nur elf Menschen. Alle anderen wurder ermordet oder sind erfroren. Zwei von ihnen haben dank des Mutes von Maria Langthaler überlebt. Die Bäuerin aus Schwertberg - und gebürtige Tragweinerin - hat die Tür weit aufgemacht, als die beiden Flüchtlinge Michail Rybtschinskij und Nikolaj Cemkalo Hilfe suchten. Drei lange Monate versteckte die Familie Langthaler die beiden in ihrem Hof in Winden, nicht wissend, wie lange der Krieg noch dauern würde. Und riskierte dabei ihr eigenes Leben.
Vor vier Jahren haben wir Andreas Gruber, der auch den Film “Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen“ produziert hat, gebeten, uns über diese Tage ein Theater zu schreiben. Und es ist großartig geworden. Es zeigt - und das war unsere Bitte - die ganze Bandbreite des menschlich Möglichen. Im Guten, wie im Schlechten.
Wir wollen diese Geschichte erzählen, weil wir überzeugt davon sind, wie wichtig es ist, sich an das Geschehene zu erinnern. Und wir wollen den Mut von Maria Langthaler hervorheben. Eine einfache Frau, die Großes geleistet hat. Ein großes Danke wollen wir an dieser Stelle auch ihrer Tochter sagen, Anna Hackl, die als damls 13-jähriges Mädchen dabei war und alles miterlebt hat. Sie hat uns zu Beginn unserer Produktion, die schon vor vier Jahren gestartet hat, ihre Geschichte erzählt.
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